Panikattacken verstehen und überwinden

Panikattacken verstehen und überwinden

Wenn Du unter Panikattacken leidest, dann weißt Du, wie sehr sie Dich und Dein Leben verändert haben. Lebensfreude und Leichtigkeit? Fehlanzeige! Aber das darf und muss nicht so bleiben. Ich zeige Dir einen Weg, wie Du Deine Panikattacken hinter Dir zu lässt, um wieder die schönen Seiten des Lebens zu genießen.

Was ist eine Panikattacke? 

Panikattacken sind schon sehr lange bekannt. Im 16. Jahrhundert wurden sie in Frankreich „terreur panique“ genannt. Zwar hat Sigmund Freud 1884 ausgiebig beschrieben, was eine Panikattacke ist und dabei auch den Begriff „Angstanfälle“ verwendet, doch erst 1980 wurde der Begriff „Panikattacke“ von der American Psychatric Association in die Bibel der Psychotherapeuten namens „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“ aufgenommen. Dort werden 13 Symptome benannt, die während einer Panikattacke am häufigsten auftreten:
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– Kurzatmigkeit
– Benommenheit, Instabilität, Schwächezustände
– Herzklopfen, Herzrasen
– starkes Zittern
– Schweißausbrüche
– Erstickungsgefühle
– Übelkeit oder „nervöser Magen“
– Realitätsverlust, Entpersonalisierung
– Empfindungslosigkeit oder Prickeln der Gliedmaßen
– Hitzewallungen
– Schmerzen oder Engegefühl in der Brust
– Todesangst
– Angst, verrückt zu werden oder etwas Unkontrolliertes zu tun
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Nach der Definition müssen vier der Symptome gleichzeitig über einen Zeitraum von etwa 10 Minuten auftreten, um als Panikattacke eingestuft zu werden. (Das gilt allerdings nicht, wenn die Symptome durch eine offensichtliche lebensbedrohliche Situation ausgelöst wurden)
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Natürlich sind all diese Symptome äußerst unangenehm und die natürliche Reaktion darauf ist: Angst. Diese Angst schleicht sich überall ein und wird Dein ständiger Begleiter. Du beginnst Dich zu beobachten, entwickelst eine Angst vor bestimmten Gefühlen, wie z.B. Körpergefühlen und irgendwann hast Du Angst vor der Angst.
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Wie gefährlich ist eine Panikattacke? 

Die körperlichen Symptome einer Panikattacke lassen schnell das Gefühl aufkommen „das war’s“. Jetzt geht es mit mir zu Ende. Doch auch wenn Du denkst, dass Du jetzt einen Nervenzusammenbruch, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt erleidest, es passiert nicht. Du hast den Eindruck, dass dies geschehen muss, weil Du Dich so schlecht fühlst, aber alle Studien zeigen: so etwas ist noch nie unmittelbar mit der Panikattacke einhergegangen.
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Die Panik hat etwas sehr beängstigendes und daher ist es sinnvoll zu wissen, wie Angst funktioniert:
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Dein Körper ist so konzipiert, Dich zu beschützten. Angst soll dabei Dein Überleben sichern und Dich vor gefährlichen Situationen schützen. Die entsprechenden Angst-Signale sollen Dir nicht schaden, sondern Dir ein Zeichen geben, dass Gefahr droht und Dein Körper wird dabei in die Lage versetzt, Dich „zu retten“:
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Schlägt Dein Herz schneller, dann erhöht sich z.B. der Sauerstoffgehalt in Deinen Organen und Körperteilen. Das ist notwendig, um bei Gefahr weglaufen oder angreifen zu können.
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Zu essen ist nun aber weniger wichtig. Also wird das Blut vom Magen-Darm-Trakt abgezogen und den Armen und Beinen zugeführt. Dabei kommt es zu Übelkeit oder einem komischen Gefühl im Bauch.
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Bei Gefahr baut sich sehr viel Adrenalin auf, um Energie freizusetzen, die wir bei Flucht oder Angriff brauchen. Können wir uns aber aus irgendeinem Grund nicht bewegen, dann entsorgt der Körper diese überschüssige Energie und Spannung durch Zittern. Es ist eine ganz natürliche Form, den Körper wieder zu entladen. Manche fühlen sich auch wohl, wenn sie zu laufen anfangen, um die aufgebaute Spannung wieder abzubauen.
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Dies sind ein paar Beispiele dafür, wie Dein Körper ganz natürliche Wege findet, sich selbst zu regulieren. Das Problem für Dich ist nur: Wie kannst Du wissen, wann was warum passiert und was ist eigentlich wirklich die Ursache für Deine Panikattacke?
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Warum hast Du überhaupt eine Panikattacke? 

Das ist vielleicht die entscheidende Frage. Dein Körper ist eigentlich ein Meister darin, sich gut auszubalancieren, wenn man ihn lässt und auf seine Signale hört. In unserer schnelllebigen Welt überhören wir die Körpersignale aber oft, weil unser Geist sehr viel dominanter ist. Unser Verstand ist es gewohnt, zu analysieren. Das tut er auch, wenn die erste Panikattacke passiert. Dann sucht er nach dem Auslöser. In den allermeisten Fällen gibt es keinen ersichtlichen Grund, warum ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt die Panik ausbrach.
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In den meisten Fällen liegt die Ursache nämlich etwas weiter zurück. Obwohl sich solche Momente dadurch auszeichnen, dass Du emotional erschüttert worden bist, ist Dein Überlebenstrieb, dass Du das Ereignis schnell hinter Dir lassen willst und es dazu verdrängst. Oder Dein Unterbewusstsein beschützt Dich bewusst vor der Erinnerung, weil diese überwältigend schmerzhaft wäre. Beides kann dazu führen, dass Du Dich an den eigentlichen Auslöser nicht mehr erinnerst. Folgende Ursachen könnten es sein:
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– Tod oder Krankheit eines Partners, Freundes, Verwandten
– Operation oder Behinderung eines Partners
– Eheprobleme
– körperliche Gesundheit: Operation, Wechseljahre, Behinderung
– Unglücksfälle: Autounfall, Naturkatasptrophe
– Bankrott, Geldsorgen, Rückzahlung Kredit
– Lebenspunkte: Verlassen des Elternhauses, Hochzeit, Geburt, neue Wohnung, Umzug
– Drogenkonsum (ca 8% von ersten Panikattacken gehen auf Drogenkonsum zurück)
– Verlust des Arbeitsplatzes
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Neben diesen offensichtlichen Umständen gibt es dann noch weniger offensichtliche wie Deine allgemeine Widerstandskraft oder Deine Lebensenergie, die auch Schwankungen unterliegen. Anhaltender Stress im Berufsleben oder ein zäher Krankheitsverlauf können ebenfalls Auslöser für eine Panikattacke sein. Sie können Dich „niederstrecken“, selbst dann, wenn Du eine der oben genannten Situationen gut überstanden hast.
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Ein Beispiel aus der Praxis:

Ein junger Mann war bei mir, weil er plötzlich von Panikattacken heimgesucht wurde. Er konnte keinen konkreten Auslöser finden. Er hatte zwar viel im Büro zu tun, aber er fühlte sich weder überfordert noch gab es familiäre Probleme. Es fiel ihm schwer, sich einzugestehen, wie peinlich es ihm war, dass ausgerechnet er mit diesem Problem zu tun hatte. Es passte so überhaupt nicht in sein Bild von sich selbst. Hinzu kam, dass er wegen der Ursache so ratlos war, dass er sich hilflos den Attacken ausgesetzt fühlte und darum vor jeder Gefühlsregung Angst hatte. Wenn sich auch nur eine Kleinigkeit in seinem Körper veränderte, er z.B. zu schwitzen begann oder sein Herz schneller schlug, befürchtete er, wieder eine Panikattacke zu bekommen.
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Nachdem wir diese Gedanken mit den damit verbundenen Gefühlen zunächst einmal bestätigt und die Gesamtsituation stabilisiert hatten, stellte sich folgendes heraus:
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Seine Großeltern waren vor einigen Jahren kurz nacheinander verstorben. Er hatte mit seinen Eltern räumlich und emotional einen engen Draht zu beiden. Während er beobachtete, wie sehr seine Mutter unter dem Verlust litt und aus der Bahn geworfen wurde, sprang er als Stütze ein und war bereit, alles zu tun, was in seinen Augen notwendig war, um den Großeltern die letzte Ehre zu erweisen. So trug er den Sarg zu Grabe, war Ansprechpartner für seine Mutter und zeigte sich als kraftvoller Halt. Dabei blieb seine eigene Trauer auf der Strecke. Er wollte es nicht riskieren, dass ihn die Trauer die Kontrolle über die Situation kosten könnte, denn dann wäre er für die anderen nicht mehr da. So war er bis zu unserem Zusammentreffen der Meinung, den Tod seiner Großeltern gut verarbeitet zu haben.
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Aber mit dem zunehmenden Arbeitsdruck und dem gleichzeitigen Antrieb, immer alles für alle zu Hause zu machen und ansprechbar zu sein, kollabierte sein System. Er bekam Panikattacken. Es war einfach zu viel. Der Druck der nicht verarbeiteten Trauer hat sich über die Panikattacken seinen Weg gesucht.
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Wir haben in der Folge nicht nur der Trauer um die Großeltern Raum gegeben, sondern auch an den unbewussten Überzeugungen gearbeitet, dass Emotionen Kontrollverlust bedeuten oder dass sich auch ein junger Mann schwach zeigen sowie Grenzen setzen darf ohne sich dafür zu schämen. Danach hörten die Panikattacken auf.
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Wie schützt Du Dein „emotionales Immunsystem“?

Nun scheint es Dir in diesem Fall vielleicht sehr offensichtlich, warum der junge Mann unter Panikattacken litt. Er selbst hatte das Ausmaß seiner Trauer unterschätzt. Das System, mit dem wir Menschen unsere Gefühle verarbeiten, ähnelt ein klein wenig dem Immunsystem. Es muss funktionsfähig sein, um uns vor dem Druck und Stress des Lebens zu schützen. Aber wie kannst Du das emotionale Immunsystem stärken? Ein Weg ist die Klopfakupressur, deren Anwendungsmöglichkeiten ich Dir gleich noch vorstelle.
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Doch vorher lass uns noch einmal einen Blick auf eine andere interessante Fallstudie werfen. Der englische klinische Psychologe Roger Baker ist mit der Erforschung und Therapie von Panikattacken seit vielen Jahren beschäftigt. Ihn interessierte, inwieweit Schwierigkeiten in der Verarbeitung von Emotionen mit Panik in Verbindung stehen. Dazu verteilte er einen Fragebogen an 50 Panikpatienten und 120 Freiwillige, die nicht unter Panikattacken litten.
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Das Ergebnis war unerwartet deutlich:
Die Patienten, die unter Panikattacken litten, kontrollierten all ihre Gefühle in einem viel größeren Maße als die Freiwilligen und sie stimmten den folgenden Aussagen eher zu:
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  • Ich verdränge meine Emotionen
  • Ich unterdrücke meine Gefühle
  • Ich schweige über meine Gefühle
  • Ich finde es schwierig, meine Emotionen zu benennen
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Roger Baker schloss daraus, dass es eine Panik-Prävention sein könnte, wenn wir lernen, unsere Gefühle auf gesunde Weise zu verarbeiten. So können wir verhindern, dass sich etwas aufstaut, was sich dann in Panikattacken entlädt. (Dies gilt allerdings nicht für die 8%, die Panik auf Grund ihres Drogenkonsums erfahren)
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Je früher und je öfter Du die Gefühle zunächst einmal ohne sie zu bewerten einfach nur annimmst, umso besser kommst Du mit ihnen klar. Denn eigentlich sind es nicht Deine Gefühle, die Dir das Leben schwer machen, sondern die automatisch erfolgte Bewertung dieser Gefühle. Sofort ist eine innere Stimme in Dir da, die Dir erklärt, warum das Gefühl jetzt schlecht und gefährlich ist.
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Wenn Du Dir aber direkt mit Aufkommen eines Gefühls sagst:
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Ich habe das Gefühl und auch wenn es mir unangenehm ist, weiß ich (oder weiß ein Teil von mir), dass ich damit umgehen kann. Darum darf es jetzt einfach da sein, sich frei in mir bewegen und ich bleibe gleichzeitig ruhig und gelassen in meiner Mitte. Ich bin nämlich viel mehr als dieses Gefühl. 
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Auf diese Weise nimmst Du ein Gefühl an und gleichzeitig den Druck raus, den Dir Deine Gedanken machen. Probiere es doch mal aus. Idealerweise klopfst Du Dir dabei leicht auf die Mitte der Brust oder Deine Handkante und sprichst die Sätze laut aus. Dein System lernt, dass Gefühle etwas sind, mit dem Du ohne Stress zu erleben umgehen kannst.
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Welchen Einfluss hat die EFT-Klopfakupressur bei Panikattacken?

Jeden Moment Deines Lebens nimmst Du auf drei Ebenen wahr und speicherst ihn als Erinnerung sowohl körperlich, emotional und geistig.
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Die Klopfakupressur spricht alle drei Ebenen mit einer Anwendung gleichzeitig an. Auf der körperlichen Ebene bewirkt das Klopfen auf dem Meridiansystem eine Unterbrechung des Stressmusters. Die Ausschüttung von Oxycotin wird angeregt, der Hormonspiegel reguliert sich wieder und wir finden aus dem unkontrollierbaren Stress wieder zurück zu einer kontrollierbaren Situation.
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Mit der Klopfakupressur ist es auch leichter, die Kontrolle über die emotionalen Reaktionen zu wahren. Obwohl wir weinen, wütend sind oder uns ohnmächtig fühlen, erlaubt uns das Klopfen ein gleichzeitiges Gefühl von „ich kann das aushalten, ich komme da durch und ich schaffe das“.
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Durch das beständige Klopfen auf Meridianpunkten (Meridiane sind Energieleitbahnen) wird Dein Energiesystem aktiviert und kommt besser in den Fluss. Stauungen und Blockierungen werden dabei über die wahrgenommenen Reaktionen abgebaut. Sowohl der Geist, als auch Dein Körper fühlt sich besser.
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Wie wende ich die Klopfakpuressur bei Panikattacken an? 

Wenn Du die Klopfakupressur noch gar nicht kennst, ist es sicherlich sinnvoll, Dir für den Anfang Hilfe und Begleitung zu suchen, um Sicherheit zu gewinnen in der Anwendung. Außerdem ist eine Begleitperson in der Lage, beruhigend, stärkend und stützend einzugreifen, wenn sich ein altes Verhaltensmuster wieder durchsetzen möchte.  (Einen Termin kannst Du anfragen über unverbindliche Anfrage)
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Vielleicht hast Du aber die Klopfakupressur schon einmal kennengelernt oder bist einfach neugierig, wie es gehen könnte. Dann möchte ich Dir jetzt einen möglichen Weg skizzieren:
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  • Erkenne an, dass der Druck, Stress oder die Angst vor der Panikattacke da sind. Klopfend könnte sich das so anhören:

Ich nehme den Druck und Stress voll und ganz an, den mir meine Panik/ Angst vor der Panikattacke immer zu macht.
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Wenn Du schon an dem Punkt bist, dass Du Angst vor der Angst hast, dann habe ich hier eine Folge meines Podcastes „Der Klopftimist“, die Du nutzen kannst, um mit mir zusammen zu klopfen, damit diese Angst kleiner wird: direkt zum Podcast

  • Achte darauf, Dir zu Beginn die Sicherheit und das Vertrauen aufzubauen, die Du brauchst, um die Reaktionen gut aushalten zu können. Das schaffst Du z.B. durch Sätze wie: Ich bin sicher. Ich bin beschützt. Ich bin an meinem Platz. Ich bin verbunden mit meinem Herzen und Mutter Erde.

Mögliche Reaktionen, wie kalte Füße, Unruhe, Kribbeln gilt es hier schon aufzunehmen und erst danach kannst Du weiter machen:

  • Wähle die stärkste körperliche Reaktion, die Du bei Panikattacken erlebst und klopfe dazu, indem Du z.B. folgende Sätze laut ausprichst:

Auch wenn mich das Gefühl xxx ängstigt und beunruhigt, bin ich jetzt sicher, beschützt und behütet. Ich nehme mich voll und ganz an, auch wenn dieses Gefühl da ist.
Auch wenn ich das Gefühl xxx an mir hasse, bin ich so viel mehr als das Gefühl und nehme mich jetzt auch mit diesem Gefühl an.

  • Achte darauf, welche Körperreaktionen oder Gedanken darauf hin laut werden. Damit gehst Du in eine neue Klopfrunde. Dies wiederholst Du so lange, bis Du Dich körperlich ruhiger fühlst.
Es wäre auch möglich, unmittelbar nach einer Panikattacke mit der stärksten Belastung eine Klopfrunde starten. Allerdings würde ich Dir empfehlen, Dir dafür am Anfang Begleitung zu suchen, damit Du eine Grundsicherheit aufbauen kannst.
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Tipp: Sprich immer alles laut aus, weil Du so Deine Sinne und damit das Unterbewusstsein bestmöglich stimulierst.
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Versuche Dir das Klopfen als einen Alltagsbegleiter anzugewöhnen. Dabei musst Du nicht immer laut Sätze sprechen, Du kannst je nach Situation auch einfach nur auf der Brust oder an der Handkante klopfen. Beispielsweise, wenn Du Dich erschreckst oder merkst, dass Du wütend bist.
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Geheimtipp: Du kannst auch absolute Glücksmomente mit dem Klopfen positiv bestätigen mit einem einfachen „Danke“
Danke, dass ich so etwas Schönes erleben darf. Danke, Danke, Danke…. über alle Punkte geklopft liebt Dein Energiesystem.
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Es strahlt dieses „danke“ hinaus in die Welt und zieht viel neues Schönes an, für dass Du dankbar sein kannst.
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Meditation hilft ebenfalls emotionalem Druck vorzubeugen und ihn abzubauen. Eine sehr geeignete Meditation ist diese: direkt zur Meditation
Einen guten Start in den Tag verschafft Dir diese Klopakupressur-Morgenroutine :hier geht es zur positiv stimulierenden Morgenrunde
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Lebe Dein Leben. Jetzt.
Gesund. Erfolgreich. Glücklich.
Du bist es Wert.
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Namasté
Deine Tina

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