Wenn dein Elternhaus kein Ort der Sicherheit und des Wohlwollens war kann dies schmerzhafte Loyalität zur Folge haben.
Was ist damit gemeint? – Damit ist gemeint, dass ein Teil von Dir noch immer auf eine gute Verbindung zu den Eltern hofft und ein anderer Teil aus Schutz vor weiteren Verletzungen sich vollkommen lösen möchte.
Wie kommt es dazu?
Wir werden als schutzbedürftige Wesen in diese Welt geboren. Um unser Überleben zu sichern brauchen wir nicht nur Nahrung und ein Dach über dem Kopf, sondern ganz besonders emotionale und körperliche Zuwendung.
Bleibt diese Zuwendung aus, entwickeln wir unsere eigenen Strategien, um ein Gefühl von „dazugehören“ zu entwickeln und „Teil der Gruppe“ zu sein. Dies Strategien werden in unserem autonomen Nervensystem und unserem Unterbewusstsein abgelegt und bestimmen, wie wir als Erwachsene reagieren.
Obwohl wir merken, dass unsere Reaktionen uns als Erwachsene immer wieder in Schwierigkeiten bringen oder Angst und Panikattacken auslösen, lassen sich diese Reaktionen nur schwer verhindern. Grund dafür sind die kindlichen Strategien, die wir gut abgespeichert haben.
Welche Rolle dein Nervensystem und der Vagus-Nerv spielt kannst du in diesem Beitrag nachlesen: Reguliert sich der Vagus mit der Klopfakupressur?
Warum so schmerzhaft?
Ob du es gut findest oder nicht, es gibt einen Anteil in dir, der sich danach sehnt, dass die Eltern sich dir liebevoll und verständnisvoll zuwenden. Man könnte diesen Anteil auch einen biologisch definierten Anteil nennen, weil es eben für dein Überleben existenziell war, dass du eine Beziehung zu deinen Eltern gesucht hast.
Mit dem Älterwerden ist diese Beziehung nicht mehr existenziell. Du kannst dich selbst versorgen und immer mehr neue Beziehungen eingehen. Und auch wenn du merkst, dass es Menschen da draußen gibt, mit denen sich Beziehung viel leichter und entspannter anfühlt, wird dein eigenes Verhalten in diesen Beziehungen oft definiert von den kindlichen Erfahrungen aus deinem Elternhaus. Das kann ein Problem werden, weil es deine neuen Beziehungspartner nicht verstehen, warum du manchmal so „unerwartet“ reagierst.
Was kannst du tun?
Der erste Schritt sollte immer sein, das Nervensystem zu regulieren. Denn alle kindlichen Erfahrungen sind dort verschaltet, um dir eine Hilfe zu sein im weiteren Leben. Nur sind nicht alle Informationen, die dort gespeichert sind, für dich als Erwachsener hilfreich und dürfen darum auch erneuert werden.
Dafür brauchst du Platz! Und den kannst du dir schaffen, indem du alles rauswirfst, was überholt ist. Das Neurogene Zittern ist dabei der erste wichtige Schritt. Wir das geht, lernst du in einem meiner Workshops oder informiere dich über „TRE – Trauma Releasing Exercises“. Ich empfehle dafür immer Satya Marchand, bei auch ich das neurogene Zittern gelernt habe.
Regulation ist der Anfang von allem
Neben dem neurogenen Zittern ist natürlich die Klopfakupressur ein wichtige Unterstützung die mentale, emotionale und körperliche Ebene zu regulieren.
Wie du das mit diesem schwierigen Thema „schmerzhafter Loyalität“ machen kannst, erfährst du in diesem Video:
Wertvolle Klopfsätze zum Thema
- Auch wenn ich lange die Fehler und Schuld bei mir gesucht habe, liebe und achte ich mich und öffne mich für die Möglichkeit, dass die Fehler von jemand anderem gemacht wurden.
- Es hat mich viel Kraft gekostet, mich anzupassen, es auszuhalten und zu erdulden und ich wähle jetzt, diese Machtlosigkeit zu überwinden und in meine Kraft zurückzufinden, indem ich mich für mich entscheide.
- Ich würdige dabei die Anteile in mir, die so viel Energie aufgebracht haben, das alles zu ertragen und die nie aufgegeben haben, eine Lösung für mich zu finden.
- Ich lasse es zu, dass auch mein Körper jetzt all den gebundenen Druck und Stress löst, auch wenn mich seine Reaktionen dabei manchmal unsicher machen.
aber auch
- Ich wähle, jetzt mit all meiner Energie und Liebe in meinem Körper anzukommen. Ich nehme meinen Platz im höheren Ordnungssystem jetzt voll und ganz ein.
- Ich bin gut so wie ich bin, auch wenn ein Teil von mir lange dachte, dass ich zu viele Fehler habe oder mache.
- Ich achte mich so wie ich bin und schenke mir jetzt die Zeit, die ich brauche, um mich neu zu entdecken.
Probiere aus, welche Sätze dich ansprechen, klopfe sie und achte dann vor allem auf die Reaktionen in deinem Körper. Damit klopfst du noch einmal und zwar solange bis du merkst, dass der Körper ruhig und entspannt bleibt, wenn du an eine entsprechende Situation in deinem Elternhaus denkst.
Was immer geht
Wenn du das Gefühl hast, dein Elternhaus ist auch heute noch so unsicher, dass du dich nicht allein damit beschäftigen möchtest, suche dir unbedingt Unterstützung. Es ist sehr hilfreich, von außen genau die Sicherheit zu erleben, die du in dem Moment damals gebraucht hättest. Auch das reguliert dein ganzes System.
Meine Unterstützung kannst Du über ein Erstgespräch anfragen, indem wir immer auch schon konkrete Übungen machen.
Online Workshops zum Thema findest Du unter „Seminare“ – ich empfehle Dir die Workshops „neurogenes Zittern & Klopfakupressur“ sowie „Das seelische Erbe deiner Familie“