Wenn Dir ein Streit nachhängt, helfen diese drei Schritte

Du kennst sicherlich die Situation, dass Dich eine Meinungsverschiedenheit über Tage begleitet. Sie lässt sich nicht abschütteln. Sie drängt sich mit aller Macht und allen verbundenen Gefühlen in Deinen Alltag. Du kannst einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen. Dich nicht auf die Arbeit konzentrieren, Dich nicht richtig freuen, Du schläfst schlecht und wirklich Hunger hast Du auch nicht.

Kommt Dir bekannt vor? 

Dann möchte ich Dir jetzt einen Weg zeigen, besser damit umzugehen. Zunächst einmal sind Meinungsverschiedenheiten eine ganz normale Sache. Jeder Mensch ist anders. Jeder Mensch hat seine eigenen Erfahrungen und Sichtweisen.  Daher kommt es zwangsläufig regelmäßig zu Meinungsverschiedenheiten, auch in der Familie. Nun ist die Frage, wie gehst Du damit um?

Warum belastet es Dich überhaupt?

Weil Du Dich abgelehnt und nicht willkommen fühlst. Das ist auch der emotional schwerwiegendste Grund.
Das Gefühl von Ablehnung äußert sich auf vielschichtige Weise, zum Beispiel durch:
  • Traurigkeit
  • Ohnmacht und Hilflosigkeit
  • Du hast den Eindruck, dass der andere Dich nun weniger wertschätzt oder liebt.
  • Es bleibt ein Gefühl, dass Eure Basis an Verständigung nie existiert hat.
  • Du fühlst Dich getäuscht, weil obig genannten Gefühle Dein Denken bestimmen.
  • Du fürchtest, dass Dein Gegenüber seine Loyalität zu Dir aufgegeben hat.
Egal, bei welchem Gefühl Du Dich jetzt wiederfindest. Es ist wichtig, es zunächst einmal ohne weitere Bewertung anzuerkennen.

Der erste Schritt lautet also:  KLOPFEN, was das Zeug hält: 

Auch wenn ich dieses Gefühl von … jetzt habe bin ich absolut ok. Und ich erkenne es in all seinen Facetten voll und ganz an. 
Ich bin absolut ok, auch wenn mir dieses Gefühl so sehr zusetzt. Ich entscheide mich jetzt, auf meinem Platz zu bleiben – mit aller Liebe und Bewusstheit.
Ich liebe und akzeptiere mich voll und ganz, auch mit diesem Gefühl. 
Danach fühlst Du in Deinen Körper und prüfst, ob und wo er reagiert. Spüre auch Deinen Emotionen nach. Sie können sich verstärken oder es kommen neue hinzu. Die beiden stärksten Reaktionen nimmst Du auf, um sie noch einmal zu klopfen.
Wenn es dann etwas ruhiger in Dir geworden ist – das kann auch ein, zwei Tage dauern – gehst Du zu:

Schritt Zwei „Prüfe Deine Position“

Prüfe, inwieweit Du sie auch heute noch vertrittst oder vielleicht davon abweichst. Manche Meinungsverschiedenheiten schaukeln sich so hoch, dass der eigentliche Inhalt verloren geht. In solchen Fällen stellt man nach ein paar Tagen fest, dass die eigene Position gar nicht so unumstößlich ist und man vielleicht über das Ziel hinaus geschossen ist. Dann wäre es gut, genau das zu benennen und wieder in den Kontakt zu treten. Vorbereitend kannst Du Dinge klopfen wie z.B.:
Auch wenn es mich Überwindung kostet, eine Überreaktion einzugestehen, liebe und akzeptiere ich mich voll und ganz. 
Selbst wenn ich Bauchschmerzen habe und mein Herz rast, wenn ich an den Anruf denke, liebe und akzeptiere ich mich voll und ganz. 
Wenn Du feststellst, dass Du aus sachlich erklärbaren Gründen auch heute noch hinter Deiner Ansicht stehst, dann geht es darum, dass Du noch mehr einsteigst in die Gefühle, die die Auswirkungen der Meinungsverschiedenheit bei Dir hinterlassen haben. Denn dann greifen tiefe Verhaltensmuster, derer Du Dir vermutlich nicht bewusst bist. Im höheren Sinne, aus der Vogelperspektive betrachtet, ist dieser Streit vielleicht entstanden, damit die Beteiligten Ursachen von belastenden Gefühlen auflösen. Dies geht aber nur, wenn Du in Kontakt kommst mit diesen Gefühlen und damit bemerken kannst, dass es sie (noch) gibt. Denn normalerweise packst Du alles Unangenehme in eine Schublade und versucht sie möglichst nicht zu öffnen, richtig?
Für alle, die mal prüfen wollen, wie weit ihre spirituelle Praxis vorangeschritten ist, ist eine Meinungsverschiedenheit eine sehr gute Übung. Wie gut kannst Du Dein spirituelles Wissen jetzt einsetzen und zwar im Kontakt mit Deinen Mitmenschen – nicht nur auf dem Meditationskissen?

Also bleiben wir praktisch:

Nach der Meinungsverschiedenheit ist meistens erst einmal Funkstille. Jeder leckt seine Wunden und geht die Situation noch einmal gedanklich durch. Nun reagiert jeder anders auf Meinungsverschiedenheit und der folgende Umgang ist sehr unterschiedlich, manche können schnell wieder miteinander lachen und es abhaken, andere verfallen in Muster wie z.B.
Mitmenschen auf seine Seite zu ziehen, den Streit auszusitzen, im erfahrenen Leid zu zerfließen, wütend und unkontrolliert nachzuschießen, sich vollkommen zu entziehen oder nie wieder darüber sprechen.
Schnell wieder lachen zu können ist die gesündeste Reaktion und darüber brauchen wir daher nicht weiter zu sprechen.
Wenn Du Dich aber in einer der anderen Muster wiederfindest – ganz ehrlich und „Hand auf’s Herz“ – dann ist jetzt der Zeitpunkt für Dich da:
Befreie Dich aus diesem Kreislauf, denn er tut Dir nicht gut. Er hält Dich in schwacher Energie gefangen, versaut Dir Deine Tage und enkräftet Dich. Vielleicht ist es auch ein Muster, dass in Deiner Familie von Generation zu Generation weitergegeben wird, dann solltest Du es erst Recht durchbrechen.
Knüpfe Dir gedanklich Deine Reaktion vor und sprich sie direkt an, indem Du klopfst:
Auch wenn ich am liebsten so ….. reagieren würde, erlaube ich mir jetzt, 
dieses Muster zu durchbrechen und voll und ganz in meiner Kraft zu bleiben. 
Ich nehme meinen Platz im höheren Ordnungssystem voll und ganz ein. 
Auch wenn ich am liebsten so reagieren würde, bin ich Licht und Liebe in allen Körperzellen.
Ich entscheide mich jetzt für eine völlig neue Reaktion, die meinem höchsten Wohl und auch dem höchsten Wohle aller dient. Möge das Beste für alle jetzt geschehen, was geschehen kann. Ich bin sicher, beschützt und behütet, auch wenn ich jetzt mal ganz anders reagiere. 
Und dann atmest Du tief ein und aus und überprüfst Dich auf emotionale oder körperliche Reaktionen, mit denen Du weiterarbeiten kannst.
Du wirst dabei vermutlich auf neue Emotionen treffen, wie z.B.
Schlechtes Gewissen, Scham, Angst, dass es sich nicht mehr einrenkt, dass für immer etwas kaputt gegangen ist usw….
Auch damit bitte ich Dich, unbedingt zu klopfen. Bis Du Dich wieder ruhiger fühlst.  Wiederhole diesen Schritt immer dann, wenn Du Dich dabei ertappst, in das alte Muster zu verfallen. Also ruhig ein paar Tage hintereinander.

Der dritte Schritt ist gelebte Spiritualität:

Ich gehe mal davon aus, dass Du Deine Position und Absicht nicht vertrittst, um Deinem Gegenüber wissentlich und wollend Schmerz oder Schaden zuzufügen. Das heißt, Du vertrittst etwas, von dem Du denkst, dass es Deinem Gegenüber gut täte. Im Sinne der gewaltfreien Kommunikation würde man irgendwann an den Punkt kommen, an dem man den Standpunkt des anderen so stehen lässt  oder überein kommt und alles ist ok. Es gibt keinen Zwang, dass alle einer Meinung sind. Meistens schaukeln aber Emotionen und Vorstellungen solche Gespräche hoch und wir verlieren darüber die Kontrolle.

Wenn Du Dir zugestehst, dass Du aus bester Absicht heraus argumentiert hast, dann gestehe es Deinem Gegenüber auch zu. 

Wenn Du Dir wünschst, wieder ins Gespräch zu kommen, dann gehe auf Dein Gegenüber zu und warte nicht ab bis er es tut. 

Wenn Du Dir Nachsicht für Deine Überreaktionen wünschst, dann sei auch großzügig mit Deinem Gegenüber. 

All dies kannst Du aber nur im Kontakt mit Deinem Gegenüber erfahren, erleben und vor allem üben. Das mag jetzt komisch klingen, aber den Umgang mit Meinungsverschiedenheiten muss man üben. Wir sind es nicht wirklich gewohnt, konstruktiv zu streiten und am Ende lachend auseinander zu gehen. Im stillen Kämmerlein, die eigenen Gedanken und Gefühle zerkauend, wird es nie gelingen, einen konstruktiven Umgang zu erfahren. Und Du brauchst positive Erlebnisse, um diesen Weg des konstruktiven Umgangs zu festigen und selbstverständlich werden zu lassen.
Mein Mann und ich kommen aus sehr unterschiedlichen Streitkulturen. Als ich dann meine Ausbildung zur Mediatorin machte, wurde es besonders lustig, denn bei jedem Streit habe ich versucht, das frisch Gelernte anzuwenden, aber blieb oft auf der Strecke. Es ist gar nicht so einfach, immer wieder aus dem „alten Muster“ rauszukommen. Aber ich möchte Dich ermuntern, bleib dran und vor allem, bleibe humorvoll. Mit Humor geht alles leichter und Lachen schüttet Glückshormone aus. Wechsele ruhig mal die Perspektive und überlege, wie sich Dein Gegenüber wohl fühlt. Gehe in die Vogelperspektive und schaue, was es im höheren Sinne bedeuten könnte. Es ist immer Deine ganz persönliche Entscheidung, was Du aus einer Situation machst. Dafür ist niemand anderes verantwortlich.

Eine letzte Übung dazu, die mir immer wieder hilft:

Stelle Dir die Situation als Film vor. Meine Leidenschaft sind französische Filme. Da gibt es eigentlich immer die lange Tafel, an der alle sitzen, an der es turbulent wird, streitig und am Ende lachen sie doch wieder alle zusammen. Als Zuschauer sehen wir die verschiedenen Lebenssituationen der Protagonisten. Wir wissen, was sie bewegt, welche Aufgabe sie zu bewältigen haben und fiebern mit ihnen mit. Manchmal möchte man ihnen fast zurufen, „jetzt mach doch endlich mal“ …. „oder sag es ihm doch endlich“ … So ist es in Deinem Leben auch. Emotionen, die immer wieder ausgelöst werden, z.B. durch eine Meinungsverschiedenheit bedeuten nur, das ist noch eine Aufgabe, die Du lösen darfst und dann folgt auch das Happy End in Form von mehr Gelassenheit und Ruhe.
Dein Gegenüber ist dabei nur der Bote der Nachricht. Nicht mehr und nicht weniger. Ich wünsche Dir gutes Gelingen.
Und wenn Du feststeckst, verzage nicht, ich unterstütze Dich.
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