Unser Nervensystem reagiert biologisch bedingt schnell auf unseren Atem und umgekehrt, darum nutze deinen Atem, um deinen Stress mit seiner Hilfe zu regulieren.
Atem und Stress
Wenn du unter Stress gerätst und beschleunigt sich unter anderem dein Atem und du atmest flacher. Dein Körper reagiert darauf mit Alarmbereitschaft und bringt sich in Stellung, um eventuell das Notfallprogramm hochzufahren.
Das Notfallprogramm wird dann aktiviert, wenn die Körpersignale „Gefahr“ signalisieren. In diesem Notfallprogramm werden alle Systeme heruntergefahren, die in diesem Augenblick nicht existentiell wichtig sind. Das beinhaltet z.B. den Stoffwechsel, die Verdauung oder auch die Fähigkeit, nachzudenken.
All das braucht Energie und dein System investiert die Energie jetzt in dein physisches Überleben.
Singale ändern!
Dein System kann nicht unterscheiden, ob deine Gedanken oder eine real existierende Gefahr gerade den Notfall auslöst. Darum hast du die Möglichkeit, schon mit den ersten Anzeichen von Stress bewusst Signale zu setzen, die deinem System anzeigen, dass es ein „Fehlalarm“ war und alles sicher ist.
Dein Atem ist eng mit dem autonomen Nervensystem verbunden. Und besitzt die Fähigkeit, sofort neue Signale an das Nervensystem zu senden. Das Nervensystem wiederum hat deinen Atem ständig im Auge, um zu prüfen, ob sich dort etwas ändert.
So gelingt es:
Mit den ersten Anzeichen von Stress beginnst du dich vollständig und ausschließlich auf deinen Atem zu konzentrieren. Du zählst mit der Einatmung bis ca. 4 und kannst den Atem einen Augenblick anhalten, um dann über den leicht geöffneten Mund wieder auszuatmen und zwar länger als du eingeatmet hast.
Da jeder Mensch unterschiedlich atmet und bei dieser Übung kein Druck entstehen soll, zähle du mit der ersten bewussten Einatmung mit und hänge bei der Ausatmung zwei weitere Zähler einfach dran.
Wenn du also bei deiner Einatmung bis 3 zählst, atmest du bis 5 zählend aus.
Warum?
Nur wenn wir nicht unter argem Stress stehen, können wir lange ausatmen. Achte mal darauf. Wenn ein innerer Anspannungsmoment vorüber ist, kommt aus dir heraus ein tiefes Bedürfnis tief durchzuatmen. Das signalisiert deinem Körper und System, die Gefahr ist vorüber. Wir können wieder normal weitermachen.
Umgekehrt können wir uns das zu Nutze machen und bewusst die Atmung ändern, um dem Nervensystem und damit dem Körper das Signal zu senden:
alles in Ordnung – es waren nur meine Gedanken – keine wirkliche Gefahr
Darüberhinaus
Wenn Du bewusst auf deinen Atem achtest und dich darin übst, schon bei den ersten Signalen von Stress mit Hilfe des Atems Signale zu senden, die Sicherheit übermitteln, erweiterst du deinen Handlungsspielraum.
Der Grund, warum deine Gedanken dich so unter Stress setzen können, haben mit deiner Erfahrung und mit deiner Vorstellungskraft zu tun, die zusammengeworfen werden, um dich in der Zukunft vor Schlimmen zu schützen.
Häufig stimmt aber die Kombination nicht und ist für dich ungünstig, weil die Erinnerungen in den meisten Fällen auf unbewussten Erfahrungen basieren, in denen du als Kind Dinge erlebt hast, die du heute als Erwachsener anders handhaben kannst, die sich aber gegen die alten Muster noch nicht durchsetzen können.
Dazu brauchst du eine Neuverknüpfung der Gefahren-Signale und die Beachtung deines Atems ist ein Anfang dafür.
Ein Angebot zum Schluss
Mit dieser traumsensiblen Mediation kannst du deinen Atem kennenlernen. Es ist eine geführte Visualisierung und Übung, die deinen Atem in den Fokus nimmt, so dass sie dein Nervensystem auch dann stärken kann, wenn du kein Freund von Mediationen bist.
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Du findest darin fünf Übungen, die dein Nervensystem beruhigen können. Auch eine weitere Atemübung wirst du darin finden.
Und noch ein Hinweis
Bei aller verständlicher Ungeduld und dem Wunsch, nun endlich möglichst schnell deine Situation zu verbessern, so gib deinen Nervensystem Zeit, neue Erfahrungen zu machen.
Es funktioniert wie mit dem Lernen einer neuen Sprache. Nur was du eine Weile wiederholst, wird so selbstverständlich, dass du es jederzeit ohne langes Nachdenken abrufen kannst. Ich unterstütze dich mit vielen Videos und Anregungen oder einem persönlichen Gespräch.